Schon oft habe ich geträumt, ich könne fliegen
Über allem Anderen schweben und meine Ängste besiegen
Über den weichen Wolken bin ich umhergetrieben
Am liebsten wäre ich für immer dort geblieben
Josephine K. Groß
Als ich noch ein kleines Mädchen gewesen bin, war ich der festen Überzeugung fliegen zu können. Das war für mich eine der natürlichsten Dinge auf der Welt, schließlich können es ja auch Vögel, warum also nicht auch ich selbst. Noch dazu kamen die unglaublich realen Träume, die mir so echt erschienen, dass es mir unmöglich war sie von der Wirklichkeit zu unterscheiden und an die ich mich selbst heute noch genauestens erinnern kann. Träume, in denen ich einfach abgehoben und durch mein Zimmer geschwebt bin. Es war ganz einfach, ich brauchte nur daran denken, dann ein wenig mit meinen kleinen Ärmchen wedeln und konnte überall hinfliegen, wohin ich auch wollte. Raus aus dem Fenster und vorbei an Dachgiebeln, Schornsteinen, großen, verwunschenen Bäumen, bis hinauf zu den Wolken und noch darüber hinaus. Es war wie Fahrradfahren. Es ging einfach von allein, ich musste lediglich die Richtung angeben. Nur hat man in der Luft nicht nur die Wahl zwischen, Vor, Zurück, Rechts oder Links. Alle Himmelsrichtungen stehen einem offen.
Vielleicht ist auch gerade diese Sehnsucht nach Schwerelosigkeit der Grund, warum mir das Tanzen so viel bedeutet.
Denn warum tanzen Ballerinen auf ihren Spitzenschuhen?
Damit sie dem Himmel ein Stückchen näher kommen.
Deshalb tanze ich. Weil es für mich ein kleines Stückchen die Verwirklichung meiner Kindheitsträume darstellt. Balletttänzer versuchen sich über die Schwerkraft hinwegzusetzen und was kommt dem Näher, als das Fliegen?
Hinter dieser kleinen Fotoserie aus meinem Projekt "Vier Elemente", steckt also mehr, als man vielleicht zuerst annehmen mag. Sie vereint zwei meiner größten Leidenschaften - das Tanzen und das Träumen und bedeutet mir deshalb sehr viel.
Nun etwas zu meinem Vorgehen:
Die Fotos sind auf dem Sparrenberg in Bielefeld entstanden. Meine kleine Schwester, welche ihr in den Fotos sehen könnt, musste dann einfach nur noch so hoch springen, dass ich den Boden unter ihr wegschneiden konnte, so dass es aussieht, als würde sie tatsächlich in den Wolken schweben. Bei diesen musste ich allerdings ein wenig nachhelfen, denn wie durch ein Wunder spannte sich an diesem Tag ein klarer, blauer Himmel über Bielefeld. Die bauschigen Wolken musste ich also im Nachhinein reinretuschieren.
Ich hoffe, euch gefällt das Ergebnis!
Schreibt mir gerne eure Kommentare.
Model: Ida F. Groß
Fotografin: Josephine K. Groß
Kamera: Canon Eos 1100d
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